Die Lancet-Kommission zur Prävention von Demenz veröffentlicht regelmäßig Berichte, die die entscheidenden Faktoren zur Verringerung des Demenzrisikos zusammenfassen. In der neuesten Ausgabe wurde nun ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel sowie der Verlust der Sehkraft in die Liste der inzwischen 14 bekannten Demenzrisikofaktoren aufgenommen. Im Juli gab die Lancet-Kommission für Demenzprävention, -intervention und -pflege die Ergebnisse ihres Berichts für 2024 bekannt, in dem hervorgehoben wird, welches Potenzial besteht, das Demenzrisiko zu senken und durch die Eliminierung veränderbarer Risikofaktoren präventiv zu wirken.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 hat die Kommission die Informationen zu potenziell beeinflussbaren Risikofaktoren für Demenz untersucht und dabei wissenschaftliche Erkenntnisse aus unterschiedlichen Metaanalysen sowie Interventionsstudien zusammengetragen. Der Bericht von 2024 unterstreicht die Möglichkeit, das Demenzrisiko zu senken, indem die insgesamt zwölf identifizierten Risikofaktoren über den gesamten Lebensverlauf adressiert werden: geringe Bildung, Hörverlust, Bluthochdruck, Tabakkonsum, Übergewicht, Depressionen, Bewegungsmangel, Diabetes mellitus, übermäßiger Alkoholkonsum, traumatische Kopfverletzungen, Umweltverschmutzung und soziale Isolation. Darüber hinaus wurden neue Meta-Analysen zu den Themen Depression und Hörverlust erstellt und die Anteile, die der Bevölkerung zuzurechnen sind, wurden neu berechnet.
Neben den bereits bestehenden zwölf Risikofaktoren hat die Kommission nun auch einen erhöhten LDL-Cholesterinspiegel als zusätzlichen Risikofaktor für Demenz im mittleren Lebensalter identifiziert. Diese Entscheidung basiert auf neuen Erkenntnissen aus umfangreichen Kohortenstudien, an denen über 1 Million Personen teilgenommen haben, sowie auf einer mendelschen Metaanalyse von 27 Studien. Darüber hinaus wurde unbehandelter Sehverlust als weiterer Risikofaktor berücksichtigt, gestützt auf Beweise aus zwei bedeutenden Meta-Analysen. Die der Bevölkerung zurechenbaren Anteile aller 14 Risikofaktoren wurden mithilfe von Daten aus der norwegischen Trøndelag-Gesundheitsstudie (HUNT) ermittelt. Laut den aktualisierten Berechnungen könnten 45 % der zukünftigen Demenzerkrankungen verhindert werden, wenn alle 14 identifizierten Risikofaktoren eliminiert würden. Dabei sind ein hoher LDL-Cholesterinspiegel im mittleren Lebensalter und unbehandelter Sehverlust im späteren Lebensalter mit 7 % bzw. 2 % an den künftigen Fällen beteiligt.
Jean Georges, der Exekutivdirektor von Alzheimer Europe, äußerte sich wie folgt: „Alzheimer Europe begrüßt diesen überarbeiteten Bericht und die ermutigende Botschaft, dass nahezu die Hälfte aller zukünftigen Demenzfälle möglicherweise verhindert werden kann. Die Organisation appelliert an die nationalen Regierungen, diese Erkenntnisse in ihre örtlichen Gesundheitskampagnen und Strategien zur Risikominderung zu integrieren. Da einige Risikofaktoren gesellschaftliche Wurzeln haben, sind umfassende politische Reformen notwendig, um das volle Potenzial von Prävention und Risikominderung auszuschöpfen.“
Der überarbeitete Bericht umfasst eine Vielzahl von empfohlenen Strategien zur Reduzierung des Demenzrisikos auf der Ebene der gesamten Bevölkerung. Zusätzlich zur Sicherstellung einer hochwertigen Bildung für alle und der Umsetzung notwendiger Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung schlägt die Kommission vor, dass Hörgeräte und Sehtests für jedermann verfügbar gemacht werden. Auf persönlicher Ebene wird geraten, Depressionen, Bluthochdruck, einen erhöhten LDL-Cholesterinspiegel in der Lebensmitte, Übergewicht und Diabetes zu behandeln. Zudem wird empfohlen, das Rauchen aufzugeben, den Alkoholkonsum zu reduzieren sowie an körperlichen, sozialen und geistigen Aktivitäten teilzunehmen.
Laut der Kommission wird der auf die Bevölkerung zurückzuführende Anteil auf 45 % geschätzt, was bedeutet, dass fast die Hälfte der künftigen Demenzfalle potenziell verhindert werden konnte, wenn alle 14 Risikofaktoren beseitigt wurden. Folgen Sie unseren Tipps und sollten Sie zusätzliche Fragen bezüglich dem Thema Demenz und Demenzerkrankungen haben, können Sie uns gerne zu kontaktieren (0711 23 19 33 90 | kontakt@seniorenbetreuung-welzel.de).
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